Am Tisch des HERRN – Teil 1

Dies ist ein gekürzter Auszug aus meinem Buch „Komm höher herauf! Visionen vom Berg Zion, dem Garten Eden und dem himmlischen Jerusalem.“

Nach diesen Erlebnissen komme ich jetzt wieder zurück zu den Visionen vom Berg Zion. Nachdem ich ein weiteres Stück aufgestiegen war, bildete sich erneut vor meinen Augen eine Bank aus dem Berg heraus. Diese Bank wirkte sehr massiv, als sei sie aus groben Fels gemeißelt. Diese Bank leuchtete ebenfalls, doch nicht so stark wie der Berg Zion, auf dem sie stand. Jesus trat an meine Seite und forderte mich mit einer Geste auf, mich zu setzten. So setzten wir uns zusammen auf die Bank und ich war gespannt darauf, was Jesus mir dieses Mal erklären würde, nachdem ich ja nun schon einen ziemlich weiten Weg auf dem Berg Zion zurückgelegt hatte. Ich blickte Jesus fragend an und er forderte mich auf: „Blicke nach Westen, und sage mir, was hörst du?“ Ich fand diese Aufforderung etwas seltsam, doch ich gehorchte und wandte also meinen Blick in die Richtung, in die Jesus gedeutet hatte. Sehen konnte ich nichts auffälliges, dafür aber umso mehr hören. Es war, als ob ich perfekt sitzende Ohrstöpsel in meinen Ohren gehabt hätte und diese plötzlich entfernt worden wären. Ich erschrak, denn ich hörte mit zunehmender Lautstärke Kriegslärm und Kriegsgeschrei. Dieses Getöse ging mir durch Mark und Bein, es fühlte sich an, wie ein heftiges Erdbeben.

Es wollte sich schon Angst und Furcht meiner bemächtigen, doch dann realisierte ich, dass ich ja immer noch auf der Bank neben Jesus saß. Das hatte auf meine Seele eine beruhigende Wirkung. Dann bildete sich vor uns aus dem Berg heraus ein großer Tisch, und ich fragte verwundert: „Was ist denn das für ein Tisch, Jesus, und wo sind wir hier? Ich dachte auf den Berg Zion können keine Mächte der Finsternis gelangen?“ „Das können sie auch nicht“, antwortete Jesus, „da der Berg Zion heilig ist. Was du hörst und gleich zu sehen bekommen wirst, findet nicht hier auf dem Berg Zion statt, sondern an einem anderen Ort. Ich zeige dir Geräusche und Bilder aus einem Kampf, den du schon gekämpft hast, aber wir schauen aus unserer himmlischen Position darauf. Das vor dir ist der ‚Tisch des HERRN‘, den ich dir im Angesicht deiner Feinde, so wie in Palm 23 beschrieben, bereitet habe.“ Mittlerweile hörte und sah ich den Kampf vor uns wie auf einem 3D-Bildschirm, er konnte uns jedoch nicht erreichen, da der Tisch eine Grenze dazu bildete.

Jesus stellte jetzt einen Krug mit Wasser und eine Schale mit etwas, das wie Plätzchen aussah, vor mich hin und sprach: „Trinke von dem lebendigen Wasser und iss von dem verborgenen Manna (Offb. 2,17), damit du Kraft bekommst.“ Jetzt, da Jesus das zu mir sagte, merkte ich erst, wie total kraftlos und zusammengesunken ich dasaß. Gerne trank ich von dem lebendigen Wasser und aß von dem Manna. Es dauerte nur einen Moment und ich konnte mich gestärkt aufrichten und dem Geschehen mit neuer Aufmerksamkeit folgen. Jesus fuhr mit seiner Erklärung fort: „So wie ich alle meine Feinde überwunden habe, musst auch du deine Feinde in der unsichtbaren Welt überwinden. Auf diesem Weg der Überwindung wirst du transformiert, so dass du mehr und mehr die Eigenschaften dieses Tisches annimmst. Dann ist dein Haus auf Felsen gebaut und die Stürme können es nicht zum Einsturz bringen.

Es ist für euch Menschen unmöglich, aus eigener Kraft gegen die Mächte der Finsternis zu bestehen. Du musst zuerst in die Ruhe Gottes eintreten und an meiner Seite sitzen. Das hört sich jetzt, angesichts des Kampflärmes, sicherlich paradox an, aber genau an diesem Tisch beginnt für dich die Ruhe Gottes. Sie beginnt im Angesicht deiner Feinde. Solange du noch aus eigener Kraft kämpfst, hast du den Platz an diesem Tisch noch nicht eingenommen. Erinnere dich an Psalm 23, wo der Weg zu dem Tisch des HERRN durch das Tal der Todesschatten führt. Auf diesem Weg muss alles in dir ‚sterben‘, was versucht, es selber und ohne mich zu schaffen. Alle eigenen Bestrebungen müssen in den Tod gehen, erst dann kannst du in die Ruhe Gottes eingehen. Dann nimmst du deinen Platz neben mir ein und ich decke dir deinen Tisch im Angesicht deiner Feinde.

Denke daran, wie ich mit den Jüngern auf dem See Genezareth war und ein heftiger Sturm aufkam (Mk. 8,23-27). Irdisch gesehen schlief ich hinten im Boot. Ich konnte das tun, weil ich mit diesem Tisch des HERRN verbunden war. Von dieser Position der Ruhe Gottes aus konnte ich die Mächte der Finsternis sehen, die das Boot zum Kentern bringen wollten. Als meine Jünger mich weckten, war es für mich ein Leichtes, dem Sturm zu gebieten, so dass er sich sofort legte. Wäre ich ängstlich und voller Unglaube gewesen, wie meine Jünger, hätte ich dem Sturm nichts entgegen setzen können. Je öfters du hier her kommst, desto mehr bist auch du mit dem Tisch des HERRN verbunden und kommst tiefer in die Ruhe Gottes hinein. In die Ruhe Gottes einzugehen, ist die wichtigste Strategie für den geistlichen Kampf und natürlich ist das, wie alles andere auch, ein Prozess.“

Nach diesen Worten von Jesus brachten mich diese Kampfszenen und der Kriegslärm nicht mehr aus der Fassung. Jesu Beispiel folgend gebot ich den Mächten der Finsternis, worauf hin der Kampf sofort mit einer Niederlage endete. Nachdem alle Feinde von Engeln abgeführt waren, kehrte wieder Ruhe ein. Es war äußerst erstaunlich, was die Ruhe Gottes ausmachte. Darauf fragte ich: „Jesus, der Schreiber des Hebräerbriefes führt in Kapitel 4 aus, dass es noch eine Ruhe für das Volk Gottes gibt, da das Volk Israel damals nicht in diese Ruhe Gottes eingegangen ist.“ Jesus antwortete mir: „Das Volk Israel blieb in der Wüste im Stand des Unglaubens, obwohl sie vierzig Jahre die Wunder Gottes gesehen hatten, ausgenommen Josua und Kaleb. Mit ihren Sünden hatte ich kein Problem, dafür hatte ich über Mose eine irdische Kopie der Stiftshütte errichten lassen, in der für ihre Sünden Opfer gebracht wurden. Ihr wahres Problem war der Unglaube, trotz aller Wunder Gottes, die sie sahen.

Daher braucht ihr von mir Glaube, Liebe und Hoffnung. Erst wenn ihr euch auf diese Gnadengaben einlasst, könnt ihr in die Ruhe Gottes eingehen und das tiefer und tiefer. Deswegen lasse ich zu, dass euch die Mächte der Finsternis manchmal angreifen und ihr im Angesicht des Sturmes seht, wie es um euren Glauben bestellt ist. Viele machen den Fehler und versuchen, aus eigener Kraft gegen die Finsternis und den Sturm anzukämpfen, was nicht funktioniert. Oder noch schlimmer, sie versuchen die Siege anderer wie eine Blaupause für sich zu übernehmen. Auch das funktioniert letztendlich nicht. Sie müssen ausnahmslos alle hier her zu mir an diesen Tisch kommen und von mir die für sie passende Strategie geoffenbart bekommen. Nur meine Gegenwart ermöglicht ihnen den Wechsel von Unglauben zu Glaube, von Angst und Furcht zur vollkommenen Liebe des Vaters und von der Hoffnungslosigkeit zur Hoffnung. Erst dann können wir über persönliche Strategien sprechen.

Die Ruhe Gottes ist der Schlüssel zu all den Visionen, die ich dir bereits geoffenbart habe. Je weiter und je tiefer du in die Ruhe Gottes eingehst, desto mehr kannst du sehen und desto länger in den Visionen bleiben. Das eine bedingt das andere. Das heißt nicht, dass du ohne die Ruhe Gottes keine Visionen empfangen kannst, das kannst du durchaus. Doch sind sie dann nur schemenhaft, arm an Details und kurz. Du brauchtest ein ganzes Sabbatjahr mit Verlängerung dazu, um sowohl geistlich als auch körperlich in die Lage versetzt zu werden, zum Tisch des HERRN zu kommen und aktiv in die Ruhe Gottes einzutreten. Bei jemand anderem sieht der Weg anders aus, jeder muss mich selbst danach fragen, doch für alle gilt, dass sie in die Ruhe Gottes eingehen müssen, um die Kämpfe bestehen zu können. Das kostet seinen Preis.

Du warst bereit, den Preis dafür zu zahlen. Dieses Opfer, sich bei allem finanziellen Risiko auf ein Sabbatjahr einzulassen, hat der Himmel angesehen, denn du hast es wirklich darauf ankommen lassen. So konntest du hierhergeführt werden, und dich mit den himmlischen Realitäten verbinden, was dich zunehmend in ihr Bild verwandelt. Selbstverständlich ist dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen, aber, je öfter du herkommst, desto tiefer verbindest du dich mit diesem Ort und wirst ihm gleich.

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