Die Herrlichkeit des HERRN – Teil 2

In diesem BLOG Beitrag setzte ich die Reihe über die Betrachtung der Herrlichkeit des HERRN fort. Ich hatte zwar nur zwei Teile geplant, aber wahrscheinlich werden es mehr Teile werden.

Die nächste Bibelstelle, in der die Herrlichkeit Gottes vorkommt ist im Zusammenhang mit den zehn Ägyptischen Plagen, die Gott nutzte, damit er sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei befreien konnte. 2. Mo 14,4: Und ich [Gott] will sein Herz [das Herz des Pharaos] verstocken, dass er ihnen nachjage, und will meine Herrlichkeit erweisen an dem Pharao und aller seiner Macht, und die Ägypter sollen innewerden, dass ich der HERR bin. Hier erscheint die Herrlichkeit des HERRN in Zusammenhang mit dem Gericht über Ägypten. Für sündige Menschen ist das Auftreten der Herrlichkeit Gottes sehr gefährlich.

Das Gericht Gottes war mit den zehn Plagen gegen den Pharao und die dahinter agierenden ägyptischen Götter nicht zu Ende. 2. Mose 14,5-7: Als nun dem König von Ägypten berichtet wurde, dass das Volk geflohen sei, wandte sich das Herz des Pharao und seiner Hofbeamten [kann hier auch mit Knechte übersetzt werden] gegen das Volk, und sie sagten: Was haben wir da getan, dass wir Israel aus unserem Dienst haben ziehen lassen! So ließ er denn seine Streitwagen anspannen und nahm sein Kriegsvolk mit sich. Er nahm sechshundert auserlesene Streitwagen und alle übrigen Streitwagen Ägyptens und Wagenkämpfer auf ihnen allen.

Schon wieder eine Lüge der Spione des Pharaos: Das Volk Israel war nicht geflohen, sondern hatte sich geordnet, nach Gottes Anweisungen, auf den Weg gemacht. Wie bitte soll fliehen mit Frauen, Kindern und dem ganzen Vieh gehen. Auch schon damals gab es offensichtlich Fake-News. Das Hauptproblem des Pharaos und seiner Hofbeamten (Knechte) war, sie hatten keine Sklaven mehr! Jetzt hätten sie selber ‚arbeiten‘ müssen. Das ging gar nicht. Also die Reservisten einziehen und hinter Mose und dem Volk Israel herjagen. Was für eine törichte Entscheidung angesichts der zehn Plagen, die schon über sie gekommen waren.

Tja, Gier frisst Hirn – wie so oft. Sie hatten die Rechnung ohne die Herrlichkeit des HERRN gemacht. Hier finden wir die zweite Stelle, in der die Herrlichkeit Gottes beschrieben wird. Hier in Form einer Wolken- bzw. Feuersäule. 2. Mose 13,20-22: Und sie brachen auf von Sukkot und lagerten sich in Etam, am Rande der Wüste. Der HERR aber zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um sie auf dem Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern könnten. Weder wich die Wolkensäule vor dem Volk bei Tag noch die Feuersäule bei Nacht. Die Herrlichkeit Gottes sollte das Volk Gottes 40 Jahre lang begleiten, bei Tag und bei Nacht, bis sie über den Jordan in das verheißene Land gelangt waren.

Angesichts der Bedrohung durch die Heeresmacht des Pharaos murrten die Israeliten mal wieder gegen Mose und gegen Gott, obwohl sie die Herrlichkeit Gottes in den zehn ägyptischen Plagen gesehen hatten. Gott hatte mehr als einmal bewiesen, dass er siegreich ist. 2. Mose 14,10-12: Als nun der Pharao sich näherte, erhoben die Söhne Israel ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Da fürchteten sich die Söhne Israel sehr und schrien zum HERRN. Und sie sagten zu Mose: Hast du uns etwa deshalb weggeführt, damit wir in der Wüste sterben, weil es in Ägypten keine Gräber gab? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast? Ist dies nicht das Wort, das wir schon in Ägypten zu dir geredet haben: Lass ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre nämlich besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.

Auf, zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens und zurück in die Sklaverei, das wollte das Volk Israel. Hallo, wo ist ihr Glaube geblieben. Offensichtlich angesichts der akuten Bedrohung verschwunden. Weiter mit den Versen 13-14: Mose aber antwortete dem Volk: Fürchtet euch nicht! Steht und seht die Rettung des HERRN, die er euch heute bringen wird! Denn die Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr weiterhin in Ewigkeit nicht mehr sehen. Der HERR wird für euch kämpfen, ihr aber werdet still sein [im Sinn von untätig sein]. Wie schon mit den zehn Plagen kümmert sich Gott darum.

An Anschluss daran kommt der wunderschönen Vers 19-20, weswegen ich diese Wolken- bzw. Feuersäule als Herrlichkeit der HERRN bezeichne: Und der Engel-JHWH [das ist Jesus], der vor dem Heer Israels herzog, brach auf und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen brach auf und stellte sich hinter sie. So kam sie zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels, und sie wurde dort Gewölk und Finsternis und erleuchtete hier die Nacht, so kam jenes Heer diesem die ganze Nacht nicht näher.

Das hier waren kein kleines Wölkchen oder ein Mini-Lagerfeuer. An der Herrlichkeit des HERRN war kein Vorbeikommen. Überlege mal, wie stellst du dir die Szene hier vor? So niedlich, wie auf Bildern für den Kindergottesdienst oder mächtig und gewaltig, so dass die große Ägyptische Streitmacht nicht daran vorbeikommen konnte?

Verse 30-31: So rettete der HERR an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres liegen. Als nun Israel die große Macht sah, die der HERR an den Ägyptern ausgeübt hatte, da fürchtete das Volk den HERRN, und sie glaubten an den HERRN und an seinen Knecht Mose. Das Ergebnis dieser Machtdemonstration der Herrlichkeit des HERRN: Rettung für das Volk Israel, das endgültige Gericht Gottes über die Ägypter, Gottesfurcht, Glauben und die Bestätigung Moses als von Gott gesandten Leiter.

Doch es geht noch weiter mit den Auswirkungen der Herrlichkeit der HERRN. 2. Mose 15,1-19 (ich übersetze die Verse etwas freier ohne Konjunktiv wie wollen und möchten – das passt hier m. E. überhaupt nicht):

1 Damals sangen Mose und die Söhne Israel dem HERRN dieses Lied. Sie sagten: Ich singe dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; Pferd und Wagen warf er ins Meer.

2 Meine Stärke und mein Loblied, meine Zuflucht und meine Kraft ist der HERR, denn er ist mir zur Rettung geworden. Er ist mein Gott, und ich preise ihn, der Gott meines Vaters, und ich erhebe ihn.

3 Der HERR ist ein Kriegsheld, Jahwe sein Name.

4 Die Wagen des Pharao und seine Streitmacht warf er ins Meer, die Auslese seiner Wagenkämpfer (seine Special Forces) versank im Schilfmeer.

5 Die Fluten bedeckten sie, sie fuhren in die Tiefen wie ein Stein.

6 Deine Rechte, HERR, ist herrlich in Kraft; deine Rechte, HERR, zerschmettert den Feind.

7 Und in der Fülle deiner Hoheit wirfst du nieder, die sich gegen dich erheben. Du lässt los deine Zornesglut: sie verzehrt sie wie Strohstoppeln.

8 Beim Schnauben deines Zornes türmte sich das Wasser, die Strömungen standen wie ein Damm, die Fluten gerannen im Herzen des Meeres.

9 Es sprach der Feind: Ich jage nach, ich hole ein, verteile Beute; – es sättige sich an ihnen meine Gier, ich zücke mein Schwert, meine Hand tilgt sie aus.

10 Du bliesest mit deinem Atem – das Meer bedeckte sie; sie versanken wie Blei in gewaltigen Wassern.

11 Wer ist dir gleich unter den Göttern, HERR! Wer ist dir gleich, so herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhmestaten, Wunder tuend!

12 Du strecktest aus deine Rechte – die Erde verschlang sie.

13 In deiner Gnade hast du geleitet das Volk, das du erlöst, hast es durch deine Stärke geführt zu deiner heiligen Wohnung.

14 Es hörten es die Völker, sie bebten; Angst ergriff Philistäas Bewohner.

15 Da wurden bestürzt die Fürsten Edoms; die Gewaltigen Moabs, Zittern ergriff sie; es verzagten alle Bewohner Kanaans.

16 Es überfiel sie Schrecken und Furcht; vor der Größe deines Arms wurden sie stumm wie ein Stein, während hindurch zog dein Volk, HERR, während hindurch zog das Volk, das du erworben.

17 Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils, die Stätte, die du, HERR, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine Hände bereitet haben.

18 Der HERR ist König auf immer und ewig!

19 Denn als die Pferde des Pharao mit seinen Wagen und mit seinen Reitern ins Meer gezogen waren, hat der HERR das Wasser des Meeres über sie zurückkehren lassen; aber die Söhne Israel sind auf trockenem Land mitten durchs Meer gegangen.

Was für eine wunderbare Beschreibung für die Herrlichkeit des HERRN! Als das Volk Israel das erlebte, brach Lobpreis und Tanz aus. Verse 20-21: Und die Prophetin Mirjam, Aarons [und Moses] Schwester, nahm das Tamburin in ihre Hand, und alle Frauen zogen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in Reigentänzen. Und Mirjam sang ihnen zu: Singt dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; Pferd und Wagen warf er ins Meer!

Diesen BLOG Beitrag gibt es auch als Podcast.