Die Herrlichkeit des HERRN – Teil 8

In diesem Blogbeitrag setzte ich die Reihe über die Herrlichkeit des HERRN fort. Im letzten Beitrag dieser Reihe sprach ich darüber, wie David die Bundeslade, und damit die Herrlichkeit des HERRN, nach Jerusalem bringen ließ. Nicht nach Silo bzw. Gibeon, wo sie ursprünglich zu dem Set dort gehört hatte, sondern in das Zelt der Begegnung, dass er extra dafür in Jerusalem aufrichten ließ.

Die Herrlichkeit des HERRNZuerst zur Frage, welche Relevanz dies für uns heute hat. Sehr viel, meiner Meinung nach. In Jesaja 16,5 steht: „dann wird in Güte ein Thron aufgerichtet werden. Und auf ihm – im Zelt Davids – wird einer in Beständigkeit sitzen, der da richtet und nach Recht trachtet und der in Gerechtigkeit erfahren ist.“ Ähnliches steht in Amos 9,11: „An jenem Tag richte ich die verfallene Hütte Davids auf, ihre Risse vermauere ich, und ihre Trümmer richte ich auf, und ich baue sie wie in den Tagen der Vorzeit.“

Mit der verfallenen Hütte Davids, auch Zelt Davids genannt, ist diese Stiftshütte in Jerusalem mit der Bundeslade darin gemeint. Ziemlich offensichtlich ist die Hütte Davids nicht mehr aktiv, sondern liegt in Trümmern und ist verfallen. Die Bundeslade ging nach der Zerstörung des ersten Tempels endgültig verloren. Der Prophet Hesekiel beschreibt dies in Kapitel 10, Verse 18-19: Und die Herrlichkeit des HERRN verließ die Schwelle des Hauses und stellte sich über die Cherubim. Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor, als sie hinauszogen; und die Räder erhoben sich gleichzeitig mit ihnen. Und sie stellte sich an den Eingang des östlichen Tores des Hauses des HERRN, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Weiter in Hesekiel 11,23: Und die Herrlichkeit des HERRN stieg auf, mitten aus der Stadt hinweg, und stellte sich auf den Berg, der im Osten der Stadt ist. In Kapitel 9 beschreibt der Prophet Hesekiel, warum Gott so handelt und Gericht über Jerusalem bringt.

Zurzeit von Jesus, als der Vorhang bei seinem Tod zerriss, war im zweiten Tempel das Allerheiligste leer. Matthäus 27, 51-53: Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grüfte öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt, und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die Heilige Stadt und erschienen vielen. Der Vorhand war zerrissen, die Herrlichkeit Gottes schon lange weg. Das störte allerdings das religiöse Establishment wenig. Sie haben schnell den Vorhang wieder repariert, damit sie mit ihrem religiösen System weitermachen konnten wie bisher. Gottes Gegenwart, seine Herrlichkeit, brauchten sie dafür offensichtlich nicht. Ich fürchte, dass dies heutzutage bei vielen Kirchen ebenfalls der Fall ist. Sie entstanden meist aus einer Bewegung des Heiligen Geistes, Menschen wurden berührt, Zeichen und Wunder geschahen. Dann „übernahmen“ Menschen das Ganze und machten eine Kirche daraus. Dass der Heilige Geist sich betrübt zurückzog und damit die Herrlichkeit Gottes gewichen war, störte wenig!

Auch das religiöse Establishment zur Zeit der Apostelgeschichte dachte, sie könnten nach Jesu Tod weitermachen wie bisher. Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten (Galater 6,7). Siebzig Jahre nach Christus brachte Gott das Gericht und lies durch die Römer den zweiten Tempel vollständig zerstören. Somit konnten die Priester nicht mehr mit dem Gottesdienst, wie ihn Mose eingeführt hatte, weitermachen. Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit, er lässt sich nicht austricksen!

Doch zurück zur verfallenen Hütte Davids. Jakobus sagte in Apostelgeschichte 15,16-18: Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten; damit die Übrigen der Menschen den Herrn suchen und alle Nationen, über die mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut, was von Ewigkeit her bekannt ist.

Hallo, wir sind im Neuen Testament. Gottes Herrlichkeit soll wieder offenbar werden. So wie damals bei David in der Stiftshütte. Dies ist, ausgehend von diesen Versen, von Ewigkeit her so beschlossen. Im Kontext ist dies hier das Konzil der Apostel in Jerusalem, als sie darüber diskutieren, dass durch Petrus das Evangelium – um damit das Reich Gottes – zu den Heiden gelangt ist. Es war von Ewigkeit her Gottes Plan, dass alle Menschen seine Herrlichkeit sehen sollten.

Einige Ausleger sind der Meinung, dass der Wiederaufbau der verfallen Hütte Davids wieder Lobpreis und Anbetung etablieren würde. 1. Chronik 15,1-4: Und David machte sich Häuser in der Stadt Davids, und er richtete eine Stätte für die Lade Gottes her und schlug ein Zelt für sie auf. Damals sagte David: Die Lade Gottes soll niemand tragen außer den Leviten; denn sie hat der HERR erwählt, die Lade des HERRN zu tragen und seinen Dienst zu verrichten auf ewig. Und David versammelte ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade des HERRN an ihre Stätte hinaufzubringen, die er für sie hergerichtet hatte. Und David versammelte die Söhne Aarons und die Leviten.

Dazu noch Vers 16: Und David befahl den Obersten der Leviten, ihre Brüder, die Sänger, zu bestellen, mit Musikinstrumenten, Harfen und Zithern und Zimbeln, damit sie laut musizierten, indem sie die Stimme erhoben mit Freude. Und noch 1. Chronik 16,4: Und er setzte einige von den Leviten als Diener vor der Lade des HERRN ein, dass sie den HERRN, den Gott Israels, rühmen, preisen und loben sollten. Die Ausleger schließen demnach aus diesen Versen, dass wie bei David, wieder ein vermehrter Lobpreis stattfinden wird.

Doch meiner Meinung nach greift dies zu kurz. Das wesentliche an der Stiftshütte war die Herrlichkeit des HERRN, die über der Bundeslade gegenwärtig war. David setzte sich zu Fuße der Bundeslade in der Stiftshütte und bekam die Offenbarungen von Gott um zum Beispiel die Psalmen zu schreiben. Das erinnert mich an eine Geschichte aus den Evangelien aus Lukas 10,38-42: Es geschah aber, als sie ihres Weges zogen, dass er in ein Dorf kam; und eine Frau mit Namen Marta nahm ihn auf. Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte. Marta aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfe! Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist nötig. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird.

Da Jesus die Herrlichkeit Gottes ist und damit dort über der Bundeslade in der Stiftshütte präsent war, saß David sozusagen virtuell zu den Füßen von Jesu. Damit hat er das gute Teil erwählt, so wie Maria in dieser Geschichte im neuen Testament.

Zur Vertiefung des Gesagten schließe den heutigen Blogbeitrag mit 1. Chronik 16,8-36: Preist den HERRN, ruft seinen Namen an, macht unter den Völkern kund seine Taten! Singt ihm, spielt ihm! Redet von allen seinen Wundern! Rühmt euch seines heiligen Namens! Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen! Fragt nach dem HERRN und seiner Stärke, sucht sein Angesicht beständig! Gedenkt seiner Wunder, die er getan hat, seiner Wahrzeichen und der Urteile eines Mundes! Ihr Nachkommen Israels, seines Knechtes, ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten! Er ist der HERR, unser Gott; seine Urteile ergehen auf der ganzen Erde. Gedenkt ewig seines Bundes – des Wortes, das er geboten hat auf tausend Generationen hin -, den er geschlossen hat mit Abraham, und seines Eides an Isaak. Er richtete ihn auf für Jakob zur Ordnung, für Israel zum ewigen Bund, indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als euch zugemessenes Erbe, als ihr noch gering wart an Zahl, nur wenige, und Fremdlinge darin. Als sie von Nation zu Nation wanderten und von einem Reich zu einem anderen Volk, da gestattete er keinem Menschen, sie zu bedrücken, und ihretwegen wies er Könige zurecht: „Tastet meine Gesalbten nicht an, tut meinen Propheten nichts Übles!“ Singt dem HERRN, ganze Erde! Verkündet von Tag zu Tag sein Heil! Erzählt unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! Denn groß ist der HERR und sehr zu loben, furchtbar ist er über alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Götzen, aber der HERR hat den Himmel gemacht. Majestät und Pracht sind vor seinem Angesicht, Kraft und Freude in seiner Stätte. Gebt dem HERRN, ihr Völkerstämme, gebt dem HERRN Ehre und Macht! Gebt dem HERRN die Ehre seines Namens! Bringt Speisopfer und kommt vor sein Angesicht! Betet den HERRN an in heiliger Pracht! Erzittere vor ihm, ganze Erde! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Es freue sich der Himmel, und es jauchze die Erde! Und man sage unter den Nationen: Der HERR ist König! Es brause das Meer und seine Fülle! Es jauchze das Feld und alles, was darauf ist! Dann werden jubeln die Bäume des Waldes vor dem HERRN; denn er kommt, die Erde zu richten! Preist den HERRN! Denn er ist gut, denn seine Gnade währt ewig. Und sagt: Rette uns, Gott unserer Rettung, und sammle und befreie uns aus den Nationen, dass wir deinen heiligen Namen preisen, dass wir uns rühmen deines Lobes! Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Die Reaktion auf diesen Dankespsalm von David: Und alles Volk sprach: Amen! und lobte den HERRN.


Diesen BLogbeitrag gibt es auch als Podcast.