Die Herrlichkeit des HERRN – Teil 7

In diesem BLOG Beitrag setzte ich die Reihe über die Betrachtung der Herrlichkeit des HERRN fort. Im letzten BLOG hatte ich darüber berichtet, wie die Nichtbeachtung der Transportvorschriften für die Bundeslade zur Katastrophe geführt hatte. Doch David gab nicht auf. Der zweite Versuch gelang ihm dann.

Die Herrlichkeit des HERRN

Nachdem David über SocialMedia-Plattformen zu Ohren gekommen war, welcher Segen von der Bundeslade ausging, beschloss er, die Bundeslade nach Jerusalem zu holen. Mit einem enormen Aufwand. Bevor ich die Bibelverse dazu lese, halten wir erst einmal inne. Der von Gott zugewiesene Einsatzort für die Bundeslade war die Stiftshütte. Diese war mittlerweile nicht mehr mobil, sondern erst in Silo, dann in Nob und zuletzt in Gibeon fest aufgebaut.

Josua 18,1: Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammelte sich nach Silo, und sie schlugen dort das Zelt der Zusammenkunft auf; und das Land war vor ihnen unterjocht. Doch Gottes Herrlichkeit hatte die Stifthütte in Silo auf Grund der Hurerei und Bosheit des Volkes längt verlassen. Belegstellen dafür finden wir in:

Psalm 78,60: Und er [Gott mit seiner Herrlichkeit] verließ die Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte.

Jeremia 7,12: Denn geht doch hin nach meiner Stätte, die in Silo war, wo ich zuerst meinen Namen wohnen ließ, und seht, was ich ihr getan habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel.

Jeremia 7,14: so werde ich diesem Haus, das nach meinem Namen genannt ist, worauf ihr euch verlasst, und dem Ort, den ich euch und euren Vätern gegeben, ebenso tun, wie ich Silo getan habe.

Jeremia 26,6: so will ich dieses Haus wie Silo machen, und diese Stadt werde ich zum Fluch machen allen Nationen der Erde.

Jeremia 26,9: Warum hast du im Namen des HERRN geweissagt und gesprochen: Dieses Haus wird wie Silo werden, und diese Stadt verwüstet, ohne Bewohner? Und alles Volk versammelte sich gegen Jeremia im Haus des HERRN.

Das bedeutet, der religiöse Betrieb ging dort unbeirrt weiter. Gottes Gegenwart, seine Herrlichkeit, war offensichtlich für die Priesterkaste nicht mehr notwendig. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Gott gießt seinen Geist aus, es kommt zu einer Erweckung – Buße und Umkehr, Zeichen und Wunder geschehen. Dann mischt der Mensch sich ein, weil er meint er müsste diese Erweckung verwalten, in eine angeblich göttliche Ordnung bringen. Der Heilige Geist wird betrübt, die Herrlichkeit Gottes zieht sich daraufhin zurück und der religiöse Geist übernimmt stattdessen. Die Menschen haben mittlerweile eine, in den alten Traditionen, erstarrte Kirche daraus gemacht. Eben nichts Neues unter der Sonne. Zwischendurch befand sich die Stiftshütte in Nob (steht in 1. Samuel 21,1-6) und danach gelangte sie nach Gibeon.

1. Chronik 16,39: Zadok, den Priester, aber und seine Brüder, die Priester, ließ er vor der Wohnung des HERRN, auf der Höhe, die in Gibeon ist.

1. Chronik 21,29: Die Wohnung des HERRN aber, die Mose in der Wüste gemacht hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Höhe in Gibeon.

Dort blieb sie dann auch, bis Davids Sohn Salomo den Tempel errichtet hatte. Nur das Grundproblem, dass die Herrlichkeit Gottes von dort gewichen war, blieb nach wie vor bestehen. Das war der Hintergrund, warum David die Bundeslade nicht zur Stiftshütte bringen ließ, sondern nach Jerusalem, der Hauptstadt. Ich vermute mal, Gottes Geist hatte ihm diese geniale Idee eingegeben, genauso, wie er ihn an die Transportvorschriften erinnert hatte.

2. Samuel 6,13-15: Und es geschah, wenn die Träger der Lade des HERRN sechs Schritte gegangen waren, opferte er einen Stier und ein Mastkalb. Und David tanzte mit aller Kraft vor dem HERRN, und David war mit einem leinenen Efod gegürtet. So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des HERRN hinauf mit Jauchzen und mit Hörnerschall.

Mit der korrekten Transportvorschrift funktionierte es jetzt, die Bundeslade nach Jerusalem zu überführen.

Verse 17 und 18: Und sie brachten die Lade des HERRN hinein und stellten sie an ihre Stelle in die Mitte des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und David brachte Brandopfer und Friedensopfer vor dem HERRN dar. Und als David die Darbringung der Brandopfer und der Friedensopfer beendet hatte, segnete er das Volk im Namen des HERRN der Heerscharen.

David freute sich, dass es diesmal geklappt hatte und segnete im Auftrag Gottes das Volk. Die Bundeslade und damit die Herrlichkeit des HERRN war wieder im Herzen des Volkes angekommen.

Vers 19: Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, vom Mann bis zur Frau, an jeden einen Brotkuchen, einen Dattelkuchen und einen Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging fort, jeder in sein Haus.

Doch wie immer bei solch fröhlichen Anlässen gibt es Neider unter dem Volk! Vers 16: Und es geschah, als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, schaute Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster. Als sie nun den König David vor dem HERRN hüpfen und tanzen sah, da verachtete sie ihn in ihrem Herzen.

Jesus sagte dazu in Matthäus 15,18-20: Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.

2. Samuel 6,20: Und als David zurückkehrte, um seinem Haus den Segensgruß zu bringen, ging Michal, die Tochter Sauls, hinaus, David entgegen, und sagte: Wie ehrenwert hat sich heute der König von Israel gezeigt, als er sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte entblößt hat, wie sich sonst nur einer der ehrlosen Leute entblößt!

Schwingt da vielleicht Eiversucht bei Davids Frau Michal mit? David war nicht komplett entblößt, er hatte einen Efod an. Ein Efod war ein liturgisches Gewand für den in der Stiftshütte dienenden Hohepriester. Was David hier anhatte, war wahrscheinlich eine kürzere Version vom Efod des Hohenpriesters, mit dem sich besser tanzen ließ. Das war also durchaus angemessen für dieses Event. Doch das sind nur Äußerlichkeiten. Viel wichtiger war die Herzenshaltung Davids dahinter. Seine Kleidung und sein Auftreten (tanzen) war der Ausdruck seiner Herzenshaltung.

Verse 21-22: Da sagte David zu Michal: Vor dem HERRN, der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Haus erwählt hat, um mich zum Fürsten über das Volk des HERRN, über Israel, zu bestellen, ja, vor dem HERRN will ich tanzen. Und ich will noch geringer werden als diesmal und will niedrig werden in meinen Augen; aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei ihnen werde ich in Ehren stehen.

Letztendlich hatte sich David hier vor Gott gebeugt und vor seiner Größe. Er wusste genau, wem er die Königswürde zu verdanken hatte. Das war Gottes ‚Way of Life‘ – vom Schafshirten zum König über Gottes Volk. Was Paulus in Galater 6,2 sagte, galt offensichtlich schon damals, zur Zeit des Alten Testaments: Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.

Hier die Ernte von Michal für ihre Verachtung in ihrem Herzen, Vers 23: Michal aber, die Tochter Sauls, bekam kein Kind bis zum Tag ihres Todes. Saat und Ernte Prinzip – bis heute gültig. Ich würde mir genau überlegen, was ich über andere Menschen ausspreche. Bedenke gut, was in Matthäus 7,1-5 steht:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen.

Gott alleine kennt die Herzen der Menschen und die Beweggründe die sie handeln lassen, wie sie handeln.

Diesen BLOG Beitrag gibt es auch als Podcast.