In diesem Blogbeitrag setzte ich die Reihe über die Herrlichkeit des HERRN fort. Zu Beginn dieser Reihe über die Herrlichkeit des HERRN hätte ich nie gedacht, dass ich jetzt schon bei der zehnten Episode darüber bin. Wenn ich Inspiration vom Heiligen Geist bekomme, mich tiefer auf ein Thema einzulassen, dann gehe darauf ein – na ja, meistens. Und in jeder Folge bin selber sehr gespannt, was dabei herauskommt.
Wir waren letztes Mal bei David stehen geblieben, als er der Herrlichkeit Gottes ein Haus bauen wollte. Gott hat den Spieß umgedreht und im Gegenzug David ein ewiges Haus, im Sinne eines Königreiches, verheißen. In Jesus Christus, als ein Nachkomme von David, hat sich dies dann komplett erfüllt. Doch David hatte mit dem irdischen Hausbau für Gott noch nicht ganz abgeschlossen. Er hat das mit seinem Nachkommen, der Gott ein Haus bauen wird, wörtlich genommen.
Doch er musste noch warten; denn Salomo, der zweite Sohn, den er mit Batseba zeugte, war noch nicht geboren worden. Außerdem hatte er noch keinen Bauplatz für das Haus des Herrn. Der Bauplatz ergab sich aus einer misslungenen Volkszählung. Darauf gehe ich heute näher ein.
Wie kam es dazu? Leider hörte hier David auf Satan, statt auf Gott. Zumindest hätte er vorher nachfragen sollen. Nicht alle vermeintlich guten Ideen sind von Gott.
1. Chronik 21, 1-2: 1 Und Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, Israel zu zählen. Und David sagte zu Joab und zu den Obersten des Volkes: Geht hin, zählt Israel von Beerscheba bis Dan und bringt mir Bericht, damit ich ihre Zahl kenne!
Auch dem von Gott berufenen und gesalbten David unterlaufen gravierende Fehler. Leider hörte er in diesem Fall nicht auf seinen Heerführer Joab, sondern setzte seinen Willen durch – mit fatalen Folgen für das Volk Israel.
Verse 3 und 4: Und Joab sagte: Der HERR möge zu seinem Volk, so viele sie sein mögen, hundertmal mehr hinzufügen! Sind sie nicht alle, mein Herr und König, die Knechte meines Herrn? Warum verlangt mein Herr das? Warum soll es Israel zur Schuld werden? Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab. So zog Joab aus und zog durch ganz Israel und kam nach Jerusalem zurück.
Sein Sohn Salomo hat dann folgendes in die Bibel geschrieben: Sprüche 16,18: Vor dem Verderben kommt Stolz, und Hochmut vor dem Fall. Wie wahr! Möglicherweise hat ihn diese Geschichte seines Vaters dazu veranlasst, das aufzuschreiben. Weiter im Text. Verse 5 und 6: Und Joab gab David das Ergebnis der Volkszählung an. Und zwar gab es in ganz Israel 1 100 000 Mann, die das Schwert zogen, und in Juda 470 000 Mann, die das Schwert zogen. Levi aber und Benjamin musterte er nicht mit ihnen; denn das Wort des Königs war Joab ein Gräuel. Joab roch anscheinend den Braten, wer David zu dieser Volkszählung inspiriert hatte. Er konnte den finsteren Plan von Satan erkennen. Die Reaktion von Gott kam prompt.
Vers 7: Und diese Sache war böse in den Augen Gottes, und er schlug Israel.
David ist zu gute zu halten, dass er seinen Fehler erkannt hat und sich vor Gott gedemütigt hat. Doch sein Fehlverhalten hatte ein Gericht Gottes ausgelöst. Du denkst vielleicht, das ist unfair von Gott, dass er das Volk Israel für die Sünden von David büßen lässt. Gehen wir dazu zurück zu Samuel. Samuel hatte zuerst Saul, und als Gott Saul verworfen hatte, David zum König gesalbt.
Vers 8: Da sagte David zu Gott: Ich habe sehr gesündigt, dass ich diese Sache getan habe. Und nun lass doch die Schuld deines Knechtes vorübergehen! Denn ich habe sehr töricht gehandelt.
Die Vorgeschichte dazu: Samuel war alt geworden und setzte seine beiden Söhne als Richter über Israel ein. 1. Samuel 8,3: Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen und sie suchten ihren Vorteil und nahmen Bestechungsgeschenke und beugten das Recht. Nichts Neues unter der Sonne. Schon damals gab es Korruption bis in die höchsten Kreise.
1. Samuel 8,4-6: Da versammelten sich alle Ältesten von Israel und kamen zu Samuel nach Rama. Und sie sagten zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. Nun setze doch einen König über uns, damit er über uns Richter sei, wie es bei allen Nationen ist! Und das Wort war übel in den Augen Samuels, dass sie sagten: Gib uns einen König, damit er Richter über uns sei! Und Samuel betete zum HERRN.
Gott wollte ihr König sein und gerechte Richter sollten sein Volk richten. Gott wusste natürlich, dass die Sache mit irdischen Königen in einer Katastrophe enden würde. Zuerst wurde das Nordreich gerichtet und dann das Südreich in Israel. Eroberung, Zerstörung von Jerusalem inklusive des Tempels, Verbannung und 70 Jahre Exil sollten das Ergebnis eines irdischen Königtums sein.
1. Samuel 8,7-8: Der HERR aber sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen! Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll. Entsprechend all den Taten, die sie immer getan haben von dem Tage an, da ich sie aus Ägypten geführt habe bis zum heutigen Tag, dass sie mich verlassen und anderen Göttern gedient haben, so machen sie es auch mit dir. Und nun höre auf ihre Stimme! Doch warne sie mit allem Ernst und mach ihnen das Recht des Königs bekannt, der über sie herrschen wird!
Gott stellt hier klar, nicht Samuel hatten sie verworfen, sondern Gott selber. Samuel sollte sie eindringlich vor den üblen Konsequenzen ihres Verhaltens warnen.
1. Samuel 8,10-18: Und Samuel sagte dem Volk, das einen König von ihm begehrte, alle Worte des HERRN. Und er sagte: Dies wird das Recht des Königs sein, der über euch regieren wird: Eure Söhne wird er nehmen, um sie für seinen Wagen und seine Gespanne einzusetzen, damit sie vor seinem Wagen herlaufen, und um sie sich zu Obersten über Tausend und zu Obersten über Fünfzig zu bestellen, damit sie seine Äcker pflügen und seine Ernte einbringen und damit sie seine Kriegsgeräte und seine Wagengeräte anfertigen. Und eure Töchter wird er zum Salbenmischen, zum Kochen und Backen nehmen. Und eure besten Felder, Weinberge und Olivengärten, die wird er nehmen und sie seinen Knechten geben. Und von euren Kornfeldern und euren Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und ihn seinen Kämmerern und Beamten geben. Und eure Knechte und eure Mägde und eure besten jungen Männer und eure Esel wird er nehmen und sie in seinen Dienst stellen. Von euren Schafen wird er den Zehnten nehmen, und ihr, ihr müsst seine Knechte sein. Wenn ihr an jenem Tage wegen eures Königs um Hilfe schreien werdet, den ihr euch erwählt habt, dann wird euch der HERR an jenem Tag nicht antworten.
Es war diese Generation, die nach dem Saat und Ernte Prinzip die negativen Folgen eines irdischen Königtums serviert bekam, dass sie in der Vergangenheit gewählt hatten.
Zurück zu 1. Chronik 21, 9-12: Und der HERR redete zu Gad, dem Seher Davids, und sprach: Geh hin, rede zu David: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor. Wähle dir eins davon, dass ich es dir tue! Und Gad kam zu David und sagte zu ihm: So spricht der HERR: Nimm dir, entweder drei Jahre Hungersnot oder drei Monate lang Niederlage vor deinen Bedrängern, wobei das Schwert deiner Feinde dich einholt, oder drei Tage das Schwert des HERRN und Pest im Land, und dass der Engel des HERRN Verderben bringt im ganzen Gebiet Israels! Und nun sieh zu, was für eine Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat.
Schöne Aussichten! Drei Jahre Hungersnot, drei Monate militärische Niederlagen oder drei Tage Pest und das Schwert des HERRN. Extrem dumm gelaufen, auf Satan zu hören und eine Volkszählung gegen den Willen des HERRN der Heerscharen zu handeln. David wählte das Übel, dass am wenigsten lange dauerte.
Verse 14 und 15: Da gab der HERR die Pest in Israel; und es fielen von Israel 70000 Mann. Und Gott sandte den Engel nach Jerusalem, um es zu vernichten. Und als er zu vernichten begann, sah es der HERR, und er hatte Mitleid wegen des Unheils. Und er sprach zu dem Engel, der vernichtete: Genug! Lass deine Hand jetzt sinken! Der Engel des HERRN stand aber gerade bei der Tenne Ornans, des Jebusiters.
Das war ein mächtiger Engel Gottes, den der HERR der Heerscharen da sandte. Eine Pest, die innerhalb von drei Tagen 70000 Mann tötete. Das nenne ich eine Pandemie. Und dann noch der schwertschwingende Engel in Jerusalem.
Vers 16: Und als David seine Augen erhob, sah er den Engel des HERRN zwischen der Erde und dem Himmel stehen, sein Schwert gezückt in seiner Hand, ausgestreckt über Jerusalem. Da fielen David und die Ältesten, in Sacktuch gehüllt, auf ihr Angesicht.
Jetzt tat David zusammen mit den Ältesten Buße und sie kehrten von ihren verkehrten Wegen um. David konnte diesen mächtigen Gerichtsengel Gottes sehen, möglicherweise die Ältesten ebenfalls. Jetzt sah David direkt die Auswirkungen seiner Sünde, sich auf die Inspiration von Satan eingelassen zu haben. Er nimmt die ganze Schuld auf sich.
Vers 17: Und David sagte zu Gott: Habe nicht ich befohlen, das Volk zu zählen? Bin ich es doch, der gesündigt und Böses getan hat! Aber diese Schafe, was haben sie getan? HERR, mein Gott, lass doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters sein, aber nicht gegen dein Volk mit dieser Plage!
Auch hier erfolgt die Reaktion Gottes auf das Schuldeingeständnis Davids sofort:
Vers 18 und 19: Und der Engel-JHWH (also Jesus) sprach zu Gad, dass er zu David sage, David solle hinaufgehen, um dem HERRN einen Altar zu errichten auf der Tenne Ornans, des Jebusiters. Da ging David hinauf auf das Wort Gads hin, das der im Namen des HERRN geredet hatte.
David kaufte Ornan den Platz, die Tenne, ab und errichtete dem HERRN einen Altar und opferte darauf.
Vers 25-26: Und David gab Ornan für den Platz Gold im Gewicht von sechshundert Schekeln. Und David baute dort dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Heilsopfer. Und er rief zu dem HERRN, und der antwortete ihm mit Feuer, das vom Himmel auf den Altar des Brandopfers fiel.
Gottes Gerechtigkeit war dadurch erfüllt worden. Der Feind (Satan) konnte durch das Schuldeingeständnis und dem Opfer auf dem Altar des HERRN keine Anklagen mehr gegen David und das Volk Israel in dieser Sache vorbringen.
Vers 27: Und der HERR sprach zu dem Engel, und der steckte sein Schwert wieder in seine Scheide.
Ende des Gericht Gottes. Doch damit ist diese Geschichte noch nicht zu Ende. David wurde es jetzt schmerzlich bewusst, dass nur die Bundeslade sich in Jerusalem befand. Der Rest, insbesondere der Brandopferaltar, war noch auf der Höhe bei Gibeon. Ihm dämmerte wohl, dass alle Teile der Stiftshütte zusammengehören.
Verse 28-30: Zu jener Zeit, als David sah, dass der HERR ihm auf der Tenne Ornans, des Jebusiters, geantwortet hatte, und als er dort opferte – die Wohnung des HERRN aber, die Mose in der Wüste gemacht hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Höhe bei Gibeon, doch David konnte nicht hingehen und vor ihn treten, um Gott zu suchen, denn er war von Schrecken erfasst vor dem Schwert des Engels des HERRN -, da sagte David: Das hier soll das Haus Gottes, des HERRN, sein und das der Altar zum Brandopfer für Israel.
Nur hatte David den Bauplatz für den ersten Tempel gefunden. Er beauftragte dann im Folgenden seinen Sohn Salomo, den Tempel an dieser Stelle zu bauen. Was können wir daraus lernen: Gott ist ein gerechter Gott! Buße und Umkehr gehören zur Herrlichkeit des HERRN untrennbar dazu.
Diesen Blogbeitrag gibt es auch als Podcast.