In diesem Blogbeitrag setzte ich die Reihe über die Herrlichkeit des HERRN fort. David saß also im Zelt der Begegnung zu Fuße der Bundeslade und die Herrlichkeit des Herrn war über ihm. Dort lies er sich von Gott inspirieren, zum Beispiel, als er die Psalmen schrieb und die Musik dazu komponierte. Leider gab es damals noch keine Noten, wie wir sie kennen und so gingen die gesungenen Psalmen im Original verloren. Wir haben nur noch den Text.
Doch nicht nur diese Inspirationen, direkt aus der Herrlichkeit des HERRN, bekam David dort in der Gegenwart Gottes. Weiter im Text mit 2. Samuel 7,1-2: Und es geschah, als der König in seinem Haus wohnte, und der HERR ihm ringsumher Ruhe verschafft hatte vor all seinen Feinden, da sagte der König zum Propheten Nathan: Siehe doch, ich wohne in einem Haus aus Zedern, während die Lade Gottes in dem Zelt wohnt.
Er hatte die Idee, das Zelt gegen ein Haus auszutauschen. Seine Motivation dahinter war Dankbarkeit, dass Gott ihm Ruhe von all seinen Feinden geschaffen hatte. Interessant sind hier zwei Dinge. Erstens bespricht er sich hier mit dem Propheten Nathan. David selbst konnte Gottes Stimme hören, sonst hätte er nicht die Psalmen schreiben bzw. als Kriegsherr siegreich sein können. Und trotzdem verlässt er sich nicht nur auf das, was er persönlich von Gott hört, sondern zieht noch einen Propheten zu rate.
Das erinnert mich stark an das, was der Apostel Paulus zur Gemeinde in Korinth sagte: Das steht in 1. Kor 13,9: Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise. Nach der Luther Übersetzung: Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. König David hatte diese Erkenntnis wohl intuitiv. Deswegen redet er darüber mit einem Propheten, der ebenfalls in der Lage war, Gottes Stimme zu hören. Das gilt gerade auch für uns im neuen Bund. Die Vorgehensweise von David war sehr weise.
Weiter mit Vers 3: Und Nathan sagte zum König: Geh hin, tu alles, was du im Herzen hast, denn der HERR ist mit dir! Die Antwort des Propheten war jetzt nicht primär von Gott, aber ebenfalls weise. Auch Propheten müssen Gott erst wegen Antworten suchen. Die kam dann prompt, noch in derselben Nacht.
Verse 4 und 5: Und es geschah in jener Nacht, da geschah das Wort des HERRN zu Nathan: Geh hin und sage zu meinem Knecht, zu David: So spricht der HERR: Du willst mir ein Haus bauen als Wohnung für mich? Das war kein Traum, sondern ein direktes Gespräch von Gott an Nathan mit direkten Anweisungen, was zu tun ist. In diesem Fall ist die Auslegung und das ‚ToDo‘ in der Vision enthalten. Meist müssen jedoch Propheten und/oder der Adressat der Vision Gott darum bitten, um eine Interpretation und eine Auslegung der Vision zu erhalten.
Weiter mit den Versen 6 bis 7: Wahrhaftig, nie habe ich in einem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Söhne Israel aus Ägypten heraufgeführt habe, bis zum heutigen Tag; sondern ich bin umhergezogen in Zelt und Wohnung [der Stiftshütte]. In der ganzen Zeit, die ich unter allen Söhnen Israel umhergezogen bin, habe ich da jemals zu einem der Stämme Israels, dem ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus aus Zedern gebaut?
Folgendes könnte Gott sich gedacht haben: „Okay, David. Deine Idee, mir ein Haus zu bauen, ist neu. Ich habe das nicht geboten und bisher mit niemanden darüber geredet. Bisher war ich mobil und bin mit dem Volk Israel herumgereist. Da ich die Herzenshaltung von David kenne, sage ihm folgendes, Nathan:“
Verse 8 und 9: Und nun, so sollst du zu meinem Knecht, zu David, sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich selbst habe dich von der Weide genommen, hinter der Schafherde weg, dass du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel. Und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet. Und ich mache dir einen großen Namen gleich dem Namen der Großen, die auf Erden sind.
Letztendlich zitiert hier Gott aus dem Buch des Lebens von David, was er davon schon realisiert hat und wie er es gemacht hat. David konnte sehr gut mit dieser Aussage Gottes etwas anfangen. David bringt dies im Psalm 139 zum Ausdruck: Psalm 139,13-16 nach der Guten-Nachricht Übersetzung: Du hast mich geschaffen mit Leib und Geist, mich zusammengefügt im Schoß meiner Mutter. Dafür danke ich dir, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. An mir selber erkenne ich: Alle deine Taten sind Wunder! Ich war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln Gestalt annahm, tief unten im Mutterschoß der Erde. Du sahst mich schon fertig, als ich noch ungeformt war. Im Voraus hast du alles aufgeschrieben; jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, noch ehe der erste begann.
Weiter mit 2. Samuel 7,5: Und ich setze für mein Volk, für Israel, einen Ort fest und pflanze es ein, dass es an seiner Stätte sicher wohnt und nicht mehr in Unruhe gerät und die Söhne der Ruchlosigkeit es nicht mehr unterdrücken wie früher, und zwar seit dem Tag, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe. Und ich verschaffe dir Ruhe vor all deinen Feinden. So verkündigt dir nun der HERR, dass der HERR dir ein Haus machen wird.
Das ist eine wahrhaft krasse Wendung. Der Wunsch Davids, Gott ein Haus zu bauen, setzt die Prophetie frei, dass Gott stattdessen David ein ewiges Haus bauen wird. Das ewige Königtum liegt natürlich in der Hand seines Sohnes Jesus Christus.
Verse 12 und 13: Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig.
Primär ist hier erstmal Davids Sohn, Salomo gemeint, der Gott dann tatsächlich ein Haus gebaut hat. Dies war der erste Tempel. Doch das war nicht das ewige Königreich, dass Gott hier verheißen hat. Das wurde durch einen späteren Nachkommen Davids, nämlich Jesus Christus, auf ewig errichtet. Daher finden wir den Stammbaum von Jesus in den Evangelien. Dieser Stammbaum bestätigt die Aussage, dass Jesus Christus ein Nachfahre von David ist. Weiter mit der Prophetie auf Jesus:
Vers 14 – 16: Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder züchtigen. Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul habe weichen lassen, den ich vor dir weggetan habe. Dein Haus aber und dein Königtum sollen vor dir Bestand haben für ewig, dein Thron soll fest stehen für ewig.
Jesus hat natürlich nicht verkehrt gehandelt. Er war als einziger Mensch ohne Sünde und hat damit Gottes Gesetz erfüllt. Diese Prophetie spielt hier darauf an, dass Jesus alle Sünden der Menschheit am Kreuz von Golgatha getragen hat. Dies tat er, um Gott mit den Menschen zu versöhnen. Nathan überbrachte David die Botschaft von Gott und dann passierte etwas sehr Interessantes:
Weiter mit den Versen 17 und 18: Nach all diesen Worten und nach dieser ganzen Vision, so redete Nathan zu David. Da ging der König David hinein und setzte sich vor dem HERRN nieder und sagte: Wer bin ich, Herr, HERR, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?
Wo ging König David hin? Er ging in das Zelt der Begegnung und setzte sich zu Füßen der Bundeslade unter die Herrlichkeit des HERRN. All das hier geschilderte bewirkte die Herrlichkeit Gottes. Dieses Kapitel aus 2. Samuel 7 endet mit den Versen 19 bis 29. Ich beende diesen Blogbeitrag mit den Worten Davids – ohne weiteren Kommentar meinerseits. Seine Worte erklären sich von selbst:
Und das war noch zu gering in deinen Augen, Herr, HERR! Und du hast sogar über das Haus deines Knechtes auf ferne Zukunft hin geredet, und dies als Weisung für Menschen, Herr, HERR! Doch was soll David noch weiter zu dir reden? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, HERR! Wegen deines Wortes und nach deinem Herzen hast du all dies Große getan, um es deinen Knecht erkennen zu lassen. Darum bist du groß, HERR, Gott! Ja, niemand ist dir gleich, und es gibt keinen Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben. Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, für die Gott hingegangen ist, sie sich zum Volk zu erlösen und um sich einen Namen zu machen und an ihnen Großes zu erweisen und furchtgebietende Taten an deinem Land, indem du vor deinem Volk, das du dir aus Ägypten erlöst hast, Nationen und ihre Götter vertriebst. Und du hast dir dein Volk Israel fest gegründet, dass es ewig dir zum Volk sei; und du, HERR, bist ihr Gott geworden. Und nun, HERR und Gott, das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, halte ewig aufrecht, und tu, wie du geredet hast! Dann wird dein Name ewig groß sein, indem man sagt: Der HERR der Heerscharen ist Gott über Israel! Und das Haus deines Knechtes David wird vor dir fest stehen. Denn du, HERR der Heerscharen, Gott Israels, hast das Ohr deines Knechtes geöffnet und gesagt: Ich werde dir ein Haus bauen! – darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst, dieses Gebet zu dir zu beten. Und nun, Herr, HERR, du bist es, der da Gott ist, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knecht geredet. So lass es dir nun gefallen und segne das Haus deines Knechtes, dass es ewig vor dir sei! Denn du, Herr, HERR, hast geredet, und mit deinem Segen wird das Haus deines Knechtes gesegnet sein für ewig!
Diesen Blogbeitrag gibt es auch als Podcast.