Die Säulen im Tempel Gottes (Offb. 2,13)

Propehtisches Update: Die Säulen im Tempel Gottes

Der Heilige Geist erinnerte mich an folgende Bibelstelle aus Offenbarung 3,12: Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Ich fragte den Heiligen Geist, ob er mir diesen Tempel mit den Säulen der Überwinder in einer Vision zeigen könnte. Diese Bitte erfüllte mir der Heilige Geist sofort. Ich sah jede Menge Säulen in einem Tempel. Jedoch, oh weh, jede Säule war anders. Es gab große und kleine, dicke und dünne Säulen. Einige Säulen waren krumm. Ich sah sogar eine ‚Säule‘, die aussah wie eine Wendeltreppe. Ebenfalls waren die Materialien, aus den die Säulen bestanden, sehr unterschiedlich. Das reichte von edlem Marmor, über Felsengestein bis hin zu Holz.

Ich fragte den Heiligen Geist: „Kannst du mir erklären, wie aus diesen Säulen ein Tempel Gottes werden soll? Jedenfalls ein Tempeldach können diese Säulen, so unterschiedlich wie sie jetzt sind, nicht tragen. Lässt sich daraus überhaupt ein Tempel bauen?“ Der Heilige Geist erwiderte mir: „Du siehst nicht richtig!“. Diese Bemerkung kannte ich schon von Jesus aus früheren Visionen.

Verzweifelt erwiderte ich: „Heiliger Geist, dann öffne mir bitte die Augen meines Herzens so weit, dass ich diesen Tempel mit seinen Säulen besser sehen kann!“ „Gerne mache ich das, Markus. Sieh jetzt noch einmal auf die Säulen.“ Das vorher chaotische Bild hatte sich völlig verändert. Jetzt waren es viele Marmorsäulen, alle in perfekter Reihe und zueinander passend. Auch das Tempeldach konnte ich jetzt erkennen. Als ich meinen Blick auf die Säulen vor mir richtete, sah ich im Inneren die ursprüngliche Version der Säule wie durchscheinen. Groß bzw. klein usw., genauso, wie vorher beschrieben.

Staunend fragte ich den Heiligen Geist: „Wie geht das?“, worauf er mir erwiderte: „Alle Säulen sind jetzt in Christus und passen perfekt zusammen. Übertragen bedeutet das, dass die Persönlichkeit eines Menschen weiter vorhanden ist, doch in Christus ist er jetzt ein Überwinder und damit passt alles perfekt zusammen. Das kann nur der Sohn Gottes, Jesus Christus tun.“

Soweit die Prophetie, die ich vom Heiligen Geist bekommen habe. Offenbarung 3,12 spricht von einem Tempel Gottes. Im Alten Testament werden zwei Heiligtümer Gottes beschrieben. Das ist der erste Tempel, erbaut vom König Salomo. Dieser wurde bei der Eroberung Jerusalems 586 v. Chr. durch die Chaldäer unter dem König Nebukadnezar zerstört. Einige Jahrzehnte später, nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil, wurde der zweite Tempel unter dem Statthalter Serubbabel um ca. 515 v. Chr. wieder in Jerusalem aufgebaut. Er wurde mehrmals umgebaut, dann unter Herodes dem Großen stark erweitert und neu konzipiert. Mann nennt ihn deshalb auch Herodianischen Tempel.

Als Jesus Christus auf diesen Tempel angesprochen wurde, sagte er in Mk. 14,58: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist. Jesus sprach hier von sich, dass er nach drei Tagen von den Toten auferstehen würde. Er bezeichnet sich selber als den ‚neuen‘ Tempel Gottes. Zugleich sprach Jesus prophetisch davon, dass dieser physische Tempel zerstört werden würde. Dies geschah dann 75 n. Chr. bei der Eroberung von Jerusalem durch die Römer.

Die Parallelstelle dazu ist Joh. 2,20-21: Da sprachen die Juden: 46 Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes. Nun ist Jesus bekanntermaßen nicht nur von den Toten auferstanden, sondern auch in den Himmel aufgefahren (siehe Apg. 1, 9-11). Daher hat Gott diesen Tempel, zuerst nur aus dem Leib Jesu bestehend, um die Ecclesia erweitert.

Paulus führt dies, inspiriert durch den Heiligen Geist, an mehreren Stellen aus: 1. Kor. 3,16-17: Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr. Und im Folgenden in 1. Kor. 6,19: Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?

Und weiter im Brief an die Epheser 2,21-22: In ihm [Jesus Christus] zusammen­gefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, und in ihm werdet auch ihr mit aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist. Der Apostel Lukas formuliert dies in Apg. 17,24 so: Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass Gott weder in Tempeln, Kirchen oder sonstigen Gebäuden wohnt, sondern durch bzw. „in Christus“ in uns, die wir Jesus Christus nachfolgen. Aus lebendigen Menschen, die er als Säulen in seinem Tempel bezeichnet, baut Gott jetzt seinen Tempel auf und nicht mehr aus toten Steinen. Doch wie schaut es mit der Vielfalt der Menschen aus, die Gott zu diesem Tempel zusammenfügt? Ich sah in meiner Vision die Säulen so dermaßen unterschiedlich, so dass sich daraus im Natürlichen kein Tempel errichten ließe. Zumindest kein Säulentempel, der ein Tempeldach tragen kann.

Gott hat kein Problem mit der Unterschiedlichkeit. Ausnahmslos alle Menschen habe eine wichtige Gemeinsamkeit. Das steht ganz am Anfang in der Bibel in 1. Mose 1,27: Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. In dieser Aussage wurzelt die Würde des Menschen. Das ist der Todesstoß für eine jegliche Rassen­ideologie. Doch wie passen diese individuell sehr unterschiedlichen Menschen so zusammen, dass sie einen Tempel Gottes bilden können?

Paulus beschreibt dieses Tempelgebilde in einer längeren Passage in 1. Korinther 12,12-27: Denn wie der Leib [Christi, also der Tempel] einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus. Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. Wenn der Fuß spräche: Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib; gehört er deswegen nicht zum Leib? Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib; gehört es deswegen nicht zum Leib? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder bestimmt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte. Wenn aber alles ein Glied wäre, wo wäre der Leib? Nun aber sind zwar viele Glieder, aber ein Leib. Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder wieder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht. Sondern gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig; und die uns die weniger ehrbaren am Leib zu sein scheinen, die umgeben wir mit größerer Ehre; und unsere nichtanständigen haben größere Anständigkeit; unsere anständigen aber brauchen es nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dabei dem Mangelhafteren größere Ehre gegeben, damit keine Spaltung im Leib sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander hätten. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid Christi Leib und, einzeln genommen, Glieder.

Nun funktioniert dieser Tempel, den Paulus hier analog einem Leib mit vielen Glieder beschreibt, offensichtlich nicht auf einer irdischen, menschlichen Ebene. Es haben sich tausende von christlichen Denominationen seit der Urgemeinde entwickelt. Von ‚einem Leib‘ keine Spur. Meiners Erachtens funktionieren wir als Säulen im Tempel Gottes bzw. als Glieder der Ecclesia nur dann, wenn wir „in Christus“ sind. Alle eigenen Bemühungen, dies aus eigener Kraft zu erreichen, sind von vorneherein zum Scheitern verurteilt – siehe 2000 Jahre Kirchen­geschichte.

Paulus sagt viel zu dem Thema „in Christus“ im Römerbrief: Röm. 3,24: und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. Wir habe keine eigene Gerechtigkeit, sondern nur die zugesprochene von Jesus Christus. Röm. 6,11: So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus! So paradox dies sein mag, je mehr wir durch Jesus Christus verwandelt werden, du kannst auch ‚transformiert werden‘ dazu sagen, desto mehr stirbt unser altes Ego ab und wir werden mehr und mehr zu den Säulen im Tempel Gottes.

Röm. 8,1: Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Selbstverdammnis und Selbstmitleid bringen uns jedenfalls nicht weiter auf diesem Weg der Verwandlung. Röm. 8,2: Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Auch das Einhalten des Gesetzes bringt uns ebenfalls nicht weiter. Wir brauchen das Geschenk des neuen Herzens von Gott, auf dem er sein Gesetz schreibt. Versuchen wir Gottes Gebote, die ja per Definition gut sind, aus eigener Kraft einzuhalten, werden wir scheitern. Wie auch Jakobus in seinen Brief in Kapitel 2, Vers 10 ausführt: Denn wer das ganze Gesetz hält, aber in einem strauchelt, ist aller Gebote schuldig geworden. Übersetzt – es ist unmöglich.

Was will Gott mir und damit euch allen damit sagen? Ich sage es mal mit den Worten aus Lukas 6, 37: Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Vielleicht ist ja derjenige Person, über die du gerade schlecht redest, einer der Säulen im Tempel Gottes neben dir.

Ich beende diesen Beitrag mit dem Zuspruch vom Apostel Paulus aus Römer 8,39: weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.