Die Herrlichkeit des HERRN – Teil 4

In diesem BLOG Beitrag setzte ich die Reihe über die Betrachtung der Herrlichkeit des HERRN fort. Falls ihr euch fragt, wozu ich mich mit der Herrlichkeit Gottes so lange beschäftige, hier die Antwort aus der Bibel in 2. Kor 3,18: „Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ Ich halte es für wenig zielführend, gemäß diesem Bibelvers zu beten und nicht zu wissen, nicht mal annähernd zu wissen, auf was ich mich da einlasse. In diesem Bibelvers wird ebenfalls der Zusammenhang mit der Herrlichkeit Gottes und dem Heiligen Geist aufgezeigt.

Wenn du (wenn ich) von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt werden willst, musst du dich natürlich mit der Herrlichkeit Gottes beschäftigen. Darüber meditieren, es im Herzen bewegen, mit Jesus darüber reden und vor allem ES ERFAHREN. Ein theoretisches Wissen über die Herrlichkeit des HERRN reicht auf keinen Fall aus. Wie immer gilt: Auf was du dich fokussierst, das kommt in dein Leben. Ich drücke es mal überspitzt krass aus: Fokussierst du dich auf Sünden-Management, kommt Sünde in dein Leben. Konzentrierst du dich auf die Herrlichkeit Gottes, wirst du verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Es dürfte klar sein, auf was sich die Kirche zwecks Machterhaltung konzentriert. Auf die Herrlichkeit Gottes jedenfalls kaum.

Soweit die etwas länger gewordene Einleitung zum Thema Herrlichkeit. Im letzten BLOG Beitrag hatte ich dargelegt, dass die Feuer-/Wolkensäule die Herrlichkeit des HERRN verkörpert und wie sie dem Volk Israel geholfen hat, durch die Wüste ins gelobte Land zu gelangen. Nachdem Mose eine Kopie des Originals im Himmel von der Stiftshütte angefertigt hatte, geschah folgendes: 2. Mose 33,9-10: Und es geschah jedes Mal, wenn Mose in das Zelt kam, dann stieg die Wolkensäule herab und blieb am Eingang des Zeltes stehen; und der HERR redete mit Mose. Und das ganze Volk sah die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen. Und das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, jeder am Eingang seines Zeltes.

Gott war nicht nur zwischen den beiden Cherubim oberhalb der Bundeslade präsent. Sobald Mose in das Zelt der Begegnung, die Stiftshütte kam, stieg die Wolkensäule herab. Wie ich letztes Mal gezeigt habe, war in dieser Feuer-/Wolkensäule der Engel-JHWH, also Jesus. So konnte Mose im Zelt direkt mit Gott reden. Offensichtlich war diese Situation etwas ganz Besonderes, anders lässt sich die Reaktion des Volkes, dass sie sich niederwarfen, nicht erklären. Dieses Niederwerfen war die damalige Form von der Anbetung Gottes. War dies nun Gottes Plan, dass nur Mose exklusiv mit ihm reden sollte?

Keinesfalls nur Mose allein! Hier ein paar Bibelverse, die dagegensprechen. 2. Mose 24,9-11: Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf, und sie sahen den Gott Israels. Und unter seinen Füßen war es wie Arbeit in Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit. Gegen die Edlen der Söhne Israel aber streckte er seine Hand nicht aus, sondern sie schauten Gott und aßen und tranken. Hier haben wir Mose, drei von den Priestern und siebzig Älteste, die sich in die Herrlichkeit Gottes auf den Berg Horeb begeben. Also insgesamt 74 Personen, die der Einladung Gottes in seine Gegenwart (= Herrlichkeit) gefolgt waren. Offensichtlich feierten sie mit Gott ein Festmahl in seiner Herrlichkeit.

Dann die Szene aus 4. Mose 11,24-29: Da ging Mose hinaus und redete zum Volk die Worte des HERRN; und er versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie rings um das Zelt auf. Und der HERR kam in der Wolke herab und redete zu ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Männer, die Ältesten. Und es geschah, sobald der Geist auf sie kam, weissagten sie; später aber nicht mehr. Und zwei Männer blieben im Lager zurück, der Name des einen war Eldad und der Name des andern Medad; und auch auf sie kam der Geist – sie waren nämlich unter den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelt hinausgegangen -, und sie weissagten im Lager. Da lief ein junger Mann hin und berichtete es Mose und sagte: Eldad und Medad weissagen im Lager. Und Josua, der Sohn des Nun, der schon von seiner Jugend an der Diener des Mose gewesen war, antwortete: Mein Herr, Mose, halte sie zurück! Aber Mose sagte zu ihm: Eiferst du für mich? Mögen doch alle im Volk des HERRN Propheten sein, dass der HERR seinen Geist auf sie lege!

Hier redet natürlich Mose, und nicht Gott. Doch ich gehe davon aus, dass er das Ausdrückte, was auf dem Herzen Gottes war. Erfüllt hat sich dieser Wunsch Gottes dann an Pfingsten, als er den Heiligen Geist ausgoss, prophetisch angekündigt in Joel 3,1-2: Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch. Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure jungen Männer werden Visionen sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. Da Jesus Christus im alten Bund noch nicht für unsere Sünden gestorben war, konnte der Heilige Geist – der natürlich auch, wie eingangs erwähnt, die Herrlichkeit Gottes ist – nicht beständig auf bzw. in den Menschen bleiben. Das ist erst im neuen Bund möglich, durch Christus in uns.

2. Mose 20,18-21 (das war direkt im Anschluss an die Verkündigung der zehn Gebote von Gott an das Volk): Und das ganze Volk nahm den Donner wahr, die Flammen, den Hörnerschall und den rauchenden Berg. Als nun das Volk das wahrnahm, zitterten sie, blieben von ferne stehen und sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören! Aber Gott soll nicht mit uns reden, damit wir nicht sterben. Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Denn nur um euch zu prüfen, ist Gott gekommen, und damit die Furcht vor ihm euch vor Augen sei, damit ihr nicht sündigt. So blieb denn das Volk von ferne stehen. Mose aber näherte sich dem Dunkel, wo Gott war. Die Herrlichkeit Gottes ist sehr ehrfurchtgebietend. Die Reaktion des Volkes war, geh du mal Mose. Bezieh du die Prügel, wenn du was falsch gemacht, also gesündigt, hast.

Die typische Reaktion von Menschen, dass sie die Verantwortung weiterschieben. Hier auf Mose und die Priester. Auf keinen Fall selber Verantwortung übernehmen. Mose sagt hier ganz klar und eindeutig, dass sie sich erstens nicht fürchten sollen, und dass dies zweitens eine Prüfung für sie sein soll, und drittens, damit sie nicht sündigen. Doch das Volk Israel verwechselte Furcht und Angst mit Gottesfurcht. Gottesfurcht bedeutet: Ehrfurcht von Gott und seine Größe haben. Doch das Volk schob lieber die Verantwortung auf einen Mittler zwischen ihnen und Gott ab. In diesem Fall musste Mose dran glauben.

Es gibt nichts Neues unter der Sonne (Prediger 1,9b). Seit Adam und Eva hat sich wenig im Verhalten der Menschen gegenüber Gott geändert. Durch Jesus Christus haben wir direkten Zugang zu Gott und brauchen keinen (Ver-)Mittler mehr. Doch auch heute überwiegen die Furcht und die Angst vor Gott. So war und ist es ein Leichtes für die Kirche, sich zwischen die Gläubigen und Gott als (Ver-)Mittler zu drängen. Lass mal den Pastor, Priester, Ältesten usw. machen. Das sind die Spezialisten, die sind dafür ausgebildet und werden dafür bezahlt.

Um nochmal auf den Anfang dieses BLOG Beitrages zurückzukommen. Wie soll 2. Kor 3,18 unter diesen Umstanden funktionieren? „Wir alle [Wer ist wir alle? Jeder der Jesus Christus nachfolgt] aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ Dies setzt einen direkten, persönlichen und intimen Kontakt, ohne (Ver-)Mittler dazwischen, mit Gott voraus.

Noch ein letzter Aspekt der Herrlichkeit des HERRN aus 2. Mose 16,10-12/35: Da geschah es, als Aaron zur ganzen Gemeinde der Söhne Israel redete und sie sich zur Wüste hinwandten, siehe, da erschien die Herrlichkeit des HERRN in der Wolke. Und der HERR redete zu Mose und sprach: Ich habe das Murren der Söhne Israel gehört. Rede zu ihnen und sprich: Zwischen den zwei Abenden werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr von Brot satt werden! So werdet ihr erkennen, dass ich der HERR, euer Gott bin … Und die Söhne Israel aßen das Manna] vierzig Jahre, bis sie in bewohntes Land kamen; sie aßen das Manna, bis sie an die Grenze des Landes Kanaan kamen.

Ein weiter Aspekt der Herrlichkeit des HERRN ist seine Versorgung. Denke mal vertieft darüber nach. Wer ist dein Versorger? Dein Chef, die Behörde, das Sozialamt oder deine Eltern? Oder sind das nur Mittel zum Zweck für Gott um dich zu versorgen. Jesus hat in Johannes 10,10 folgendes verheißen (ich drehe die beiden Sätze aus Vers 10 zum besseren Verständnis mal um): Ich [also Jesus Christus] bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Hast du diesen Überfluss zum Leben oder stiehlt dir der Dieb das beständig und du leidest Mangel?

Diesen BLOG Beitrag gibt es auch als Podcast.